Fortsetzung von Teil 1 – Unsere erste Reise mit dem Wohnmobil nach Schweden
Jetzt geht es los in Richtung Schweden
Bei sommerlich heissen Temperaturen fuhren wir dann am Samstag mit dem Wohnmobil los in Richtung Schweden, doch je weiter wir in Richtung Norden kamen, desto schlechter wurde das Wetter.
Für einen eigentlich geplanten Stopp in Kopenhagen wurde für den nächsten Tag Regen vorhergesagt, also entschieden wir uns für eine erste Station in der VW Autostadt in Wolfsburg.
Da wir erst am Spätnachmittag Wolfsburg erreichten hat es sich nicht mehr gelohnt Eintritt zu bezahlen um für eine knappe Stunde ins Museum zu gehen.
Nach einer Pizza im Restaurant der Autostadt und einer ersten verregneten Übernachtung haben wir dann am nächsten Tag das Museum der Autostadt besucht.
Wohnmobilstellplatz bei der Autostadt
Die Übernachtung mit dem Wohnmobil bei der Autostadt ist durchaus empfehlenswert.
Bei der Anmeldung bezahlt man mit dem Wohnmobil 6 € statt der 3€ für einen PKW. Damit hat man einen Stellplatz, Strom, Wasser und Müllentsorgung in einem abgetrennten Bereich des Parkplatzes.
Allerdings war es nachts recht laut wegen einer Baustelle und es war die ganze Nacht um den Parkplatz ziemlich viel Verkehr. In dieser Gegend scheinen überproportional viele aufgemotzte VW unterwegs zu sein….
Wir haben uns in dieser Nacht den Stellplatz für gut 12 Womos mit nur einem weiteren Besucher geteilt.
Ein kleines Frühstück kann man übrigens im Brotladen kurz vor dem Autostadt-Eingang bekommen.
Autostadt Wolfsburg
Ein Museum mit Volkswagen habe ich erwartet, es waren aber auch viele andere tolle Fahrzeuge zu sehen.
So wie z.B. dieser Jaguar E-Type Baujahr 1964 (übrigens ein phantastischer Jahrgang 🙂
(Wie immer – ein Klick auf die Bilder öffnet eine größere Ansicht)
Hier noch ein paar Eindrücke von der VW Autostadt
Natürlich gibt es neben den Oldtimern auch alle aktuellen Modelle des VW-Konzerns in den einzelnen Pavillons der Autostadt zu sehen.
Nachdem wir genug gesehen hatten und es zu regnen begonnen hatte machten wir uns wieder auf den Weg.
Voll belegter Wohnmobilstellplatz auch in Flensburg
Eigentlich wollten wir weiter kommen, mehrere Staus auf der A7 und dann letztendlich eine lange Zwangspause kurz vor dem Elbtunnel in Hamburg, machte uns einen Strich durch die Rechnung.
Dann ging es letztendlich doch noch weiter, vorbei an der Hamburger Köhlbrandbrücke, durch den Elbtunnel und dann noch durch eine lange Baustelle entlang der A7.
So langsam kam dann auch noch Hunger auf und wir machten Halt in Schleswig um uns zu stärken.
Gerne hätten wir am Hafen auf einem schön gelegenen Stellplatz übernachtet, der war jedoch bereits voll belegt. Also entschieden wir uns nach dem Essen zur Weiterfahrt nach Flensburg.
Letzter Halt in Deutschland – Flensburg
Der offizielle Stellplatz in Flensburg liegt einiges außerhalb der Stadt, war wenig einladend und vor allem – voll. Wir konnten am Ende nicht mal umdrehen und mussten rückwärts ein ganzes Stück wieder rausfahren.
Nahe dem Zentrum von Flensburg gibt es noch einen großen Parkplatz am Hafen für den über Nacht dann 11,50€ fällig waren. Allerdings kann man hier bequem zu Fuß die Stadt erreichen.
Das haben wir dann für ein letztes Bier zu gewohnten Preisen genutzt.
Am nächsten Tag verließen wir nun Deutschland und steuerten das Wohnmobil weiter in Richtung Schweden, mit dem Plan noch einen letzten Zwischenstopp in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen einzulegen.
Auf dem Weg ging es dann über die kleine und die mautpflichtige große Beltbrücke.
Kopenhagen
Da sich am Ziel, dem ehemaligen Wohnmobil-Stellplatz eine Großbaustelle befindet, wurde der Platz ein Stück weiter in die nächste Baustelle verlegt.
An dessen Einfahrt stand vor der geschlossenen Schranke ein Schild: Heute nur noch mit Anmeldung weil voll.
Der Platz war auch nicht in einer Lage wie wir uns das vorgestellt hatten, einiges ausserhalb der City. Wir stellten fest, für Städtetrips lieber ohne Wohnmobil und ein Hotel in zentraler Lage.
Kurzerhand beschlossen wir gleich über die Öresundbrücke nach Malmö weiter zu fahren und so unser Ziel Schweden endlich zu erreichen.
Nach einem kurzen Stopp nach der Öresundbrücke fuhren wir gleich ins nahegelegene Malmö.
Nachdem das Wetter allerdings auch in Malmö recht mies war und weiter im Norden die Sonne scheinen sollte, entschieden wir uns für die Weiterfahrt. Wir fanden gegen Abend dann einen kleinen Parklpatz in Lomma.
Lomma
Am dem im Reiseführer beschriebenen Platz befand sich wieder eine Baustelle, aber wir waren hungrig und stellten unser Womo quer auf den Parkplatz in Strandnähe.
Im Zentrum von Lomma fanden wir ein wirklich gutes Restaurant, bei dem wir zuerst dachten dass es sich um eine Metzgerei handelt.
Eingerichtet wie eine Metzgerei bzw. ein Schlachthaus, gab es im Restaurant Slaktaren sehr gutes Essen zu wirklich vernünftigem Preis.
Und es ist zudem noch eine Schlachterei, man kann dort auch Fleisch und Wurst einkaufen.
Dies war dann auch die erste Nacht mit Platzregen, den man deutlich und laut auf dem Dach hörte.
Da die Aussicht nicht so toll war, fuhren wir nachdem wir aufgewacht waren zum Hafen um dort bei schöner Aussicht und blauem Himmel zu frühstücken.
Der Parkplatz am Hafen hätte sich auch sehr gut für eine Übernachtung geeignet und war kostenfrei.
Nun ging es aber endlich richtig los mit Schweden.
Lund
Am Morgen fuhren wir dann in die Universitätsstadt Lund.
Die erste Herausforderung in dieser kleineren Stadt war, einen Parkplatz für das gut 7 Meter lange Wohnmobil zu finden.
Auf einem Supermarktparkplatz ist das in der Regel gar kein Problem, da man immer 2 hintereinanderliegende Parkplätze findet. In grösseren Städten gibt es immer irgendwo einen Parkplatz für größere Fahrzeuge, wenn auch manchmal etwas am Rande der Innenstadt. Auf dem Dorf sind die Parkplätze entlang der Strasse meist nicht markiert, auch da findet man meist einfach einen geeigneten Platz.
In kleineren Städten wie Lomma allerdings werden überall Parkgebühren fällig, also sind alle Parkplätze markiert für PKW. Die öffentlichen Parkplätze sind recht übersichtlich und ebenfalls nur für PKW geeignet. Was macht man dann wenn man 2 Parkplätze hintereinander findet und beide belegt? 2 Tickets lösen? Wie geht das in einem nahezu bargeldlosen Land wie Schweden, wo man die Parkgebühr mittels Handy bezahlt? Denn ich kannte skandinavische Strafzettel aus der Vergangenheit, die sind nicht ohne…
Wir fanden dann zum Glück den letzten markierten Parkplatz einer ganzen Reihe an der Straße entlang und so stand das Womo lediglich mit dem Heck etwas über die Markierung hinaus.
Damit stand dann unserem Rundgang durch Lund nichts mehr im Weg.
Interessant ist die Gegend um den Dom und dem Marktplatz. Dort befindet sich auch die Markthalle „Saluhallen“
Die Markthallen in Schweden sind auch immer einen Besuch wert
Im Anschluss an die Markthalle fanden wir auch ein Alkoholgeschäft, das System Bolaget. Hier gibt es eine riesige Auswahl an alkoholischen Getränken aus aller Welt. Die Preise sind natürlich höher als in Deutschland, aber nicht so exorbitant wie das früher war bzw. wie wir das erwartet hätten. Man bekommt durchaus eine Flasche (billigen) Wein unter 6 Euro. Im großen und ganzen hatten wir den Eindruck daß man mit etwa dem doppelten Preis kalkulieren muss. Es lohnt sich also nicht das Womo bereits in Deutschland mit Bier- und Weinkisten zu überladen. Eine überraschend große und bezahlbare Auswahl gibt es sogar an Wein in 3 und 5 Litern bag-in-box Behältern.
Auf der Weiterfahrt machten wir dann Halt am Nationalpark Söderåsen bei Helsingborg. Dort kann man auf verschiedenen Wegen wandern und vom 200m hohen „Berg“ Kopparhatten ins Tal schauen.
Nationalpark Söderåsen
Nach der Rundwanderung durch den schattigen Wald des Nationalparks Söderåsen sind wir dann direkt in Richtung Ängelholm weitergefahren, wo wir einen netten Stellplatz direkt am Jachthafen fanden.
Ängelholm
Der Stellplatz mit allen Einrichtungen ist direkt am Hafen und kostet 160 SEK pro Nacht.
Die Innenstadt von Ängelholm liegt ca. 4km vom Stellplatz entfernt und ist mit dem Rad bequem zu erreichen.
Von Ängelholm sind es ca. 9 km nach Vejbystrand, einem endlos langen Sandstrand. Dorthin kann man ebenfalls sehr bequem mit dem Fahrrad auf dem Radweg Kattegattleden fahren.
Nachdem uns der Stellplatz gut gefiel und es auch gute Möglichkeiten für eine Radtour gab, blieben wir hier gleich mal 2 Nächte.
Unterwegs kamen wir auch an einer Fischräucherei vorbei und sicherten uns ein leckeres Abendessen.
Einziges Manko an diesem Stellplatz in Ängelholm: Eine Bahnlinie führt direkt am Stellplatz vorbei und man hört die Züge, vor allem die Güterzüge die auch nachts fahren.
Nachdem wir Ängelholm verlassen, halten wir kurz an der Spitze der Bjäre Halbinsel beim Naturschutzgebiet Hovs Hallar
Der nächste Stop ist in Halmstad
Ein Spaziergang durch die Stadt und ein Cappuchino in der Schweden allgegenwärtigen Kaffee-Kette Espresso-House
Etwas an die Ostsee erinnert uns der nächste Halt in Varberg
Ganz nah am Atomkraftwerk Ringhals
In Bua machen wir Station für die Nacht, genau mit Blick auf das gegenüberliegende AKW Ringhals, das in der Vergangenheit nicht immer den besten Ruf hatte..
In unserem Reiseführer fanden wir den Tipp für den relativ einsamen und ruhigen Stellplatz mit Aussicht auf das Kernkraftwerk, Plumpsklo und den nahen Leuchtturm.
Neben uns standen an diesem Abend lediglich 4 weitere Womos auf dem Platz.
Am nächsten Morgen ging es dann auf der Autobahn weiter in Richtung Göteborg.
Die Fortsetzung und mehr Bilder findet ihr in Teil 3 meines Reiseberichts.
Wow, echt wunderschön dort. Bisher war ich nur mal als Kind in Dänemark – weiter hat es mich noch nicht in den Norden verschlagen (und das als gebürtiges Nordlicht 😉
Schweden kommt aber auf jeden Fall auf meine Liste 😉
Hallo Mario,
Schweden (und auch die anderen skandinavischen Länder) lohnt sich auf jeden Fall. Wenn du allerdings Nordlichter sehen möchtest, musst du im Winter gehen 🙂