Wir schreiben das Jahr 2020, ein Virus verändert gerade die ganze Welt. Die ganze Welt? Nein, in einem kleinen römischen Dorf leben 2 Menschen, die schon vorher von einem Virus befallen waren, dem Virus Wohnmobil.
O.k. eigentlich wissen wir es inzwischen besser, es heisst nicht Wohnmobil sondern Reisemobil.
Reiseziel Skandinavien
Seit wir 2017 mit dem Wohnmobil nach Schweden gereist sind, läßt uns der Gedanke wieder mit einem Reisemobil zu verreisen einfach nicht mehr los. Auch das Reiseziel Skandinavien haben wir dadurch kennen und schätzen gelernt. Die unkompliziert Art des Reisens, die Möglichkeit autark an schönen Plätzen in der Natur zu sein und trotzdem eine hervorragende Infrastruktur wie WC, Ver-und Entsorgung und Grillplätze am See zu finden, hat uns beeindruckt.
Die erste Urlaubserfahrung mit Skandinavien, ausser Dänemark, war allerdings Norwegen. Unsere Silberhochzeit 2016 war der Anlass, der uns das erste Mal auf eine Kreuzfahrt geführt hat. Norwegen und das Nordkapp war ein großartiges Erlebnis. Sicher ist Norwegen ein Ziel, das sich sehr gut und natürlich komfortabel mit dem Schiff bereisen lässt. Schaut man sich allerdings die Berichte über die Umweltschäden und den Massentourismus an, den die Kreuzfahrtschiffe mit sich bringen, kommen schon große Zweifel auf ob das der richtige Weg ist.
Kreuzfahrten
Unsere zweite Kreuzfahrt (und vermutlich auch unsere letzte) hat uns dann im Dezember 2019 in die Karibik geführt.
Aus der geplanten 7-tägigen Kreuzfahrt durch die Karibik, mit dem ursprünglichen Highlight eines 2-tägigen Aufenthalt in Kubas Hauptstadt Havanna, wurde leider nichts. Ein geistig zurückgebliebener amerikanischer Präsident, hat den Plan mit einem Reiseverbot nach Kuba zertrumpelt.
Es blieben übrig Jamaica, Cayman Islands, Bahamas und als Ersatzziel Mexico.
Kurz nach Beginn der Reise, zu der wir in Miami gestartet waren, übernahm allerdings der Maschinenraum der MSC Armonia die Reiseleitung. Durch einen Maschinenschaden in der 2. Nacht hatten wir einen Großteil der Antriebsleistung eingebüßt und damit auch viele Seemeilen. Also wurde die Reiseroute mehrfach umgeplant. Die endgültige Reparatur der Maschine zog sich über 3 Tage hin. Der geplante Stopp in Mexico war damit auch hinfällig.
Die Reise hatten wir trotzdem genossen. Allerdings bleibt ein Nachgeschmack, nicht nur aus Gründen des Umweltschutzes.
Als wir dann ein paar Monate später verfolgen konnten, dass ein Coronavirus a Bord noch ganz andere Erlebnisse der besonderen Art auf einem Kreuzfahrtschiff auslösen kann, sind wir froh mit dem Thema Kreuzfahrt eigentlich abgeschlossen zu haben.
Blieb also noch die Option Reisemobil und Skandinavien als andere Alternative.
Reisemobil mieten oder kaufen
Mit den Vor- und Nachteilen dieser beiden Möglichkeiten hatten wir uns schon länger eingehend beschäftigt. Der Markt für gebrauchte Fahrzeuge ist relativ dünn und die Preise sind hoch. Dafür waren aber unsere Vorstellungen, was wir von einem Reisemobil erwarten, sehr konkret. Beim Mieten eines Fahrzeugs ist lange Vorplanung nötig, um das passende Fahrzeug für den gewünschten Zeitraum zu bekommen. Lange Vorplanung widerspricht allerdings aus unser Sicht dieser Art des Reisens. Eigentlich wollen wir uns spontan entscheiden können, wann und wohin wir fahren. So lange man sich noch nicht im Ruhestand befindet, sind längere und weitere Reisen sowieso nur eingeschränkt machbar. Wochenendausflüge in die nähere Umgebung entsprechen da eher unseren Vorstellungen für die nächste Zeit. Durch die Coronakrise 2020, mit den verbundenen Einschränkungen beim Reisen, sehen wir unsere Wahl zudem hinterher noch bestätigt.
Auswahl eines Reisemobils
Es gibt unzählige Hersteller, Varianten und Grundrisse von Reisemobilen. Vermutlich haben wir sie uns alle angesehen. Jeder findet hier individuell das, was er haben möchte. Zwischen 5m und 10 Metern Länge, teilintegriert, vollintegriert, Kastenwagen, Camper-Van ist der Markt unerschöpflich.
Auf unsere erste Reise mit einem gemieteten Fahrzeug, haben wir uns mit einem 7,5m langen vollintegrierten Womo begeben und damit unsere ersten Camper-Erfahrungen gemacht.
Der praktische Gebrauch beim Besuch von engen Städten mit Parkplätzen die meist für PKWs ausgelegt sind, aber auch an abgelegenen Badeplätzen am See, die nur über schmale Wege zu erreichen sind, zeigen sich die Grenzen eines großen Fahrzeugs. Ausserdem muss ein Fahrzeug auch zuhause irgendwo parken oder möglichst am eigenen Haus abzustellen sein. Daher konzentrierte sich irgendwann unser Interesse auf einen Kastenwagen, der für 2 Personen völlig ausreichen sollte.
Mit den beiden hauptsächlichen Rahmenbedingungen bequeme Längsbetten und einer möglichst großen Dusche, mit der man nicht auf Campingplätze angewiesen ist, ging es dann weiter mit der Suche.
Zwischen Schwenkbad, Klappwaschbecken, Raumbad und und und, scheint die Auswahl dann noch immer grenzenlos.
Letztendlich blieben dann noch 3-4 Hersteller übrig, die Modelle im Angebot hatten, die sich mit unseren Vorstellungen deckten.
Wir nutzten dann die Caravan- und Reisemesse CMT in Stuttgart, um uns nochmals eingehend diese engerer Auswahl anzuschauen.
Unser Wohlfühlmodell (einsteigen und wohlfühlen) wurde dann schließlich ein Malibu-Van von Carthago mit 6,4m Länge und dem Konzept eines 3-in-1 Bad, das uns letztendlich überzeugt hat.
Nun sehen wir dem Liefertermin entgegen, der sich bedingt durch die Coronakrise um einige Wochen nach hinten verschieben wird, und freuen uns auf die erste Reise mit dem eigenen Reisemobil.
Hatte gar nicht gewusst, das Du so einen Interessanten Blog hast.
Viele Grüße
Roland
Hallo Roland,
danke für die Blumen. Was man eben nicht alles macht, um am Puls der Zeit zu bleiben 🙂