Das hier soll kein ernsthaft professioneller und technisch objektiver Kameravergleich sein, das ist bei diesen beiden Kamera-Modellen auch gar nicht möglich.
Sicher ist es auch etwas unfair, eine kleine Sony DSC RX100 Mark III mit einer ausgewachsenen Vollformat DSLR wie der Canon EOS 6D zu vergleichen.
Point-and-Shoot Kamera für Unterwegs
Aber ich war auf der Suche nach einer POS Kamera für die Hosentasche, da man die komplette DSLR Ausrüstung doch nicht immer dabei hat und auch nicht überall mitnehmen kann. Oft ergibt sich z.B. die Möglichkeit in einem Industriebetrieb interessante Fotos zu schießen. Hier frage ich natürlich um Erlaubnis, aber eine ausgewachsenen DSLR bekommt man üblicherweise überhaupt erst gar nicht mit hinein.
Einer meiner ersten Bestseller bei verschiedenen Stockfoto-Agenturen war dieses Foto, aufgenommen mit einer relativ einfachen kompakten Digitalkamera in einem Stahlwerk.
Ein Foto mit dem Handy ist vielleicht manchmal ausreichend zur Dokumentation, aber wirklich hochwertige Bilder, insbesondere unter schlechten Lichtbedingungen, bekommt man damit nicht hin.
Handy als Kameraersatz
Da ich Handyfotos (und auch Selfies) generell überhaupt nicht mag, obwohl mein iPhone6S keine ganz schlechten Bilder macht, aber als Stockfotos sind diese wirklich nicht zu gebrauchen.
Ein Foto mit dem Handy ist vielleicht manchmal ausreichend zur Dokumentation, aber wirklich hochwertige Bilder, insbesondere unter schlechten Lichtbedingungen, bekommt man damit nicht hin.
Also hatte ich lange überlegt und mich eigentlich schon für die Sony DSC-RX100 Mark I entschieden, als ich über die Panasonic Lumix LX15 gestolpert bin.
Die beiden kompakten Kameras geben sich technisch nicht viel, die eine hat einen Touch-Screen mit dem man wie beim Handy den Fokus wählen kann (Panasonic), die andere einen ausklappbaren Sucher um auch bei Sonneneinstrahlung noch etwas im Sucher zu erkennen (Sony).
In der Anfangsblende unterscheiden sich die beiden Objektive mit 1:1,4 (Panasonic Lumix LX15 – Leica) und 1:1,8 (Sony DSC-RX100 – Zeiss) minimal.
Nach einem Besuch bei Hobby-Foto in Esslingen konnte ich beide Kameras in Augenschein nehmen und mich ausnahmsweise 🙂 mal beraten lassen. Da die beiden Kompaktkameras sowohl technisch als auch preislich wirklich eng beieinander liegen, fehlte mir der finale Rat.
Nach einem informativen Beratungsgespräch habe ich mich schließlich für die Sony DSC-RX100 Mark III entschieden.
Die erste Aufnahme im Kameravergleich
Aber nun zum ersten Ausflug mit der kleinen Sony, die als ungleicher Wettbewerber gegen die Canon EOS-6D mit dem Zoom-Objektiv Sigma Art 24-35mm f2 antritt.
Um unfair zu bleiben war das Sigma Objektiv noch mit einem Polfilter ausgerüstet, das den Himmel schön blau erscheinen lässt.
Beide Aufnahmen wurden im RAW Format gemacht und danach in Lightroom CC bearbeitet. Die Einstellungen an der Canon wurden manuell gemacht (ISO100), die Sony war im Modus „Überlegene Automatik“ (bei ISO125)
Gar nicht so übel für den Anfang – und wenn man dann noch einen Polfilter vor die Sony setzen würde…
Kameravergleich an Hand einer Ausschnittvergrößerung
Eine Ausschnittvergrößerung zeigt etwas besser die Auflösung, Schärfe und Rauschen.
So, nun wird eine Beurteilung bei üblicher Auflösung schon etwas schwieriger. Bei 100% Vergrößerung sind natürlich Unterschiede erkennbar, wäre ja schlimm wenn die Vollformat-Kamera hier nicht klar punkten könnte.
Da die Bildqualität der Sony schon mal recht gut war, bekam sie nun ebenfalls einen Polfilter spendiert. Dafür gibt es einen magnetischen Filter-Adapter.
Ein sehr dünner Metallring wird dabei vorne auf das Objektiv der Kamera geklebt (vorher gut entfetten) und dann kann der magnetische Adapter einfach aufgesteckt werden.
Die Haltekraft macht selbst bei dem größeren 58mm Filter einen soliden Eindruck.
Auf diesen Adapter kommt dann der 58mm Polfilter den ich auch für mein 50mm Objektiv der DSLR verwende.
Eine fast „objektive“ Landschaftsaufnahme
Jetzt habe ich mal versucht 2 (nahezu) identische Bilder mit beiden Kameras zu machen.
Allerdings ist das auch wieder etwas schwierig an einem sonnigen Wintertag auf der schwäbischen Alb mit gleißendem Sonnenlicht auf Schnee.
Da ich bei beiden Aufnahmen den gleichen Polfilter benutzt habe, musste ich diesen und natürlich die Kamera wechseln. In der Zwischenzeit hat der Wind das Wolkenbild verändert.
Die 50mm des Sony-Zooms sind nicht exakt die 50mm der Canon Festbrennweite und auch die Objektiv-Verzeichnungen sind an den verschiedenen Ausschnitten erkennbar.
Also wieder kein 100% Vergleich
Nach längerem versuchen die im RAW-Format aufgenommenen Bilder in Adobe Lightroom identisch zu bekommen habe ich schließlich aufgegeben.
Die Brillanz der 6D Vollformat-DSLR ist einfach eine anderen Liga. Wie zuvor sieht man natürlich bei 100% Ansicht auch den Unterschied in der Auflösung, das ist jedoch bei den üblichen Auflösungen fürs Web unerheblich.
Fazit
Die Sony DSC-RX100III macht auch schöne Bilder!
Die Auflösung bei guten Lichtverhältnissen ist sehr gut und mit Sicherheit für anspruchsvolle Stockfotos absolut ausreichend.
Einen Kameravergleich mit einer richtigen Spiegelreflex darf man mit so einer kompakten POS nicht machen.
Auch einen Vergleich bei schlechten Lichtverhältnissen spare ich mir, da die 6D bekanntlich eine der besten Kameras im Low-Light ist und Aufnahmen bis ISO 6400 und mehr durchaus brauchbar sind.
Und die allerbeste Kamera ist sowieso die, die man dabei hat und dafür eignet sich die kompakte Sony im Hosentaschenformat perfekt.
Mit der Möglichkeit auch noch optional Filter zu befestigen ist sie eine sehr gute Wahl als Reisekamera.
Über weitere fotografische Ergebnisse mit diesen beiden Kameras halte ich euch auf diesem Blog auf dem laufenden.